Chronik über 25 Jahre Vereinsleben
Teil 1

Als die Materborner Garten- und Heimatfreunde im Frühjahr 1963 ins Leben gerufen wurden, gab es im Gebiet des Altkreises Kleve bereits mehrere ähnliche Vereinigungen. Diese wurden teilweise bereits vor dem Kriege gegründet, so in Goch, Kellen, Appeldorn und Nütterden. Bereits ein Jahr zuvor – gegründet im Jahre 1962 – wurde der Kreisverband der Gartenbau- und Verschönerungsvereine gegründet. Diesem Verband schlossen wir uns umgehend an.

Die gemeinsame Aufgabe bestand damals ausschließlich in der Förderung und Pflege der Gartenbaukultur und Ortsverschönerung, sowie der Beschaffung von Sämereien und Düngemitteln. Wie sich die Dinge entwickelt haben, sowohl in ihrer Bedeutung als auch ihren Aufgaben, geht daraus hervor, dass unter dem heutigen Verband des Großkreises Kleve, dem Kreisverband für Heimatpflege, über vierzig Vereine existieren, deren Aufgabengebiet nicht nur die Pflege von Gartenbau und Blumenzucht, sondern auch der heimatlichen Geschichte, Brauchtum und Kultur umfasst. Ganz abgesehen von der großen Bedeutung, die sie heute auf dem Gebiet des Umweltschutzes einnehmen.

Wie kam es nun zu der Materborner Gründung?

An interessierten Garten- und Blumenfreunden hat es gewiss schon damals in Materborn nicht gefehlt, zumal zu dieser Zeit die Entwicklung Materborns vom Dorf zum bevorzugten Wohngebiet für Klever Bürger begann, und die neuen Eigenheimbesitzer Rat für die Anlage und Pflege ihrer Gärten benötigten. Dieser Überzeugung war auch der Gartenfreund Villu Laidsaar, der seinen Wohnsitz von Nütterden nach Materborn verlegt hatte und bereits dem Gartenbauverein Nütterden angehörte.

Auf einer Veranstaltung dieses Vereins im Herbst 1962 sprach er darüber mit dem anwesenden Referenten, dem Gartenbauinspektor Walter Zorn von der Landwirtschaftskammer Kleve. Dieser, ebenfalls Materborner Bürger und seinerzeit an der Alten Bahn wohnend, hatte sich um diese Zeit bereits sehr um die Förderung und Gründung von Vereinigungen dieser Art im Altkreis verdient gemacht.

Überhaupt kann man die bereits erwähnte, überaus günstige Entwicklung derartiger Vereinsgründungen, die weit über dem Durchschnitt der übrigen Bezirke Nordrhein-Westfalens liegt, mit Fug und Recht in der Hauptsache sein Werk betrachten.

Herr Zorn war dann auch der Absicht einer Vereinsgründung in Materborn sofort angetan, zumal Villu Laidsaar durch einen weiteren Materborner Bürger, den er bereits Anfang 1962 für den Nütterdener Verein gewonnen hatte, Unterstützung erhielt: Willi Speh. Dieses Trio kam dann überein, eine erste vorbereitende Besprechung abzuhalten.

Diese fand im Januar 1963 im Hause Villu Laidsaars statt. Dieser ersten Zusammenkunft sollten im Laufe des Februar noch mehrere folgen. Soweit die Beteiligten sich erinnern, waren bei diesen Besprechungen anwesend:

  • Walter Zorn
  • Villu Laidsaar
  • Willi Speh
  • Gartenmeister Wolters
  • Jean van Beusekom
  • Albert Dryfout.

Ohne Überheblichkeit kann festgestellt werden, dass die dabei zustande gekommenen Beschlüsse symbolisch für die ganze spätere Vereinsgeschichte waren: Mit einem Rundschreiben, das in etwa tausend Exemplaren angefertigt wurde, sowie Hinweisen in der RP und der NRZ wurden die Bürger Materborns zu einer Gründungsversammlung eingeladen, die am 6. März 1963 im Gasthaus „Reichswald“, Materborner Allee, Ecke Querallee, stattfand.

Das Rundschreiben wurde allen Materborner Haushaltungen zugestellt. Dieses besorgten der Sohn von Villu Laidsaar mit seinem Freund Vogrge in tagelangen Rundfahrten mit dem Fahrrad.

An dieser ersten öffentlichen Versammlung nahmen etwa 60 Personen teil. In Anwesenheit des Bürgermeisters Bodden, des Rates der Gemeinde sowie des damaligen Vorsitzenden des Kreisverbandes der Gartenbau- und Verschönerungsvereine, Gemeindedirektor Ramrath aus Pfalzdorf, wurde ein erster geschäftsführender Vorstand gewählt mit

  • Walter Zorn als Vorsitzendem
  • Willi Speh als Geschäfts- und Schriftführer sowie
  • Villu Laidsaar als Kassierer.

Damit hatte man zunächst einmal die Basis für eine weitere Tätigkeit geschaffen. Doch ein weiteres wichtiges Problem tauchte auf: Wie sollte der neue Verein heißen?

Eine lebhafte Diskussion fand statt. Es war dem anwesenden Vertreter der RP, Herrn Leupertz, bekannt auch durch seine Tätigkeit als Berufsberater in Kleve, zu verdanken, dass es zu einer baldigen Entscheidung kam. Sein Vorschlag, den Verein den Namen „Garten- und Heimatfreunde“ zu nennen, fand allgemeinen Beifall.

An dieser Stelle sei registriert, dass dieser Name angesichts der bereits erwähnten Aufgabenweiterung der Gartenbauvereine auf Grund eines Vorstandsbeschlusses im Jahre 1985 in „Heimat- und Gartenfreunde Materborn e. V.“ geändert wurde.

An diesem Abend wurden 23 Anmeldungen zur Mitgliedschaft entgegengenommen.

Sie gelten laut Vorstandsbeschluss als Mitgründer des Vereins:

  • Irmgard de Barse, Treppkesweg
  • Jean van Beusekom, Schulstraße
  • Wilhelm Bodden, Heinrichstraße
  • Franz Derksen, Braustraße
  • Willi Engbrox, Kirchweg
  • Ferdy Dönisch, Burgstraße
  • Wilhelm Fischer, Ruppenthalerweg
  • Werner Geurtz, Höhenweg
  • Fritz Grubert, Braustraße
  • Friedrich Hinterberg, Hornstiege
  • Hans Hunk, Heinrichstraße
  • Heinz Johannes, Florastraße
  • J. P. Kaysers, Braustraße
  • Herbert Köhler, Schulstraße
  • Theo Kuypers, Florastraße
  • Johann Lamers, Treppkesweg
  • Villu Laidsaar, Schulstraße
  • Ida Reinold, Heinrichstraße
  • Willi Speh, Florastraße
  • Karl Tepest, Hornstiege
  • Heinrich Verkühlen, Treppkesweg
  • Heinrich Werner, Königsallee
  • Walter Zorn, Alte Bahn.

Die erste Jahreshauptversammlung der Mitglieder fand am 19.4.1963 statt.

In dieser wurde der Vorstand wie folgt ergänzt:

  • Erster Vorsitzender: Walter Zorn
  • Erster Geschäfts- und Schriftführer: Willi Speh
  • Zweiter Schriftführer: Werner Geurtz
  • Erster Kassierer: Villu Laidsaar
  • Zweiter Kassierer: Johann Lamers
  • Beisitzer: Ferdy Dönisch
  • Beisitzer: Jean van Beusekom
  • Beisitzerin: Irmgard de Barse
  • Fachberater und Verbindungsmann zur Gemeinde: Gerhard Wolters
  • Berater für gesellige Veranstaltungen: Herbert Köhler.

Der Kreisverband, vertreten durch den Vorsitzenden Ramrath und den Kassierer Bruckmann, überreichte als Starthilfe den Betrag von DM 30,—. Bürgermeister Bodden sicherte dem neuen Verein jede Unterstützung zu.

Welche Bedeutung dieser Gründungsversammlung über den Ort hinaus beigemessen wurde, geht daraus hervor, dass Herr Zorn Abordnungen der Gartenbauvereine Pfalzdorf, Appeldorn, Kellen, Nütterden und Goch begrüßen konnte.

Die Rheinische Post berichtete in ihrer Ausgabe vom 8.3.1963 über das unerwartet große Echo der Veranstaltung und setzte ein zukunftsträchtiges Wort des Bürgermeisters Bodden an den Beginn des Berichtes: „Materborn will auch dann ein Dorf bleiben, wenn es größer wird. Es soll aber ein schönes Dorf sein, ein Dorf, wo es Freude macht, zu wohnen. Und die landschaftlichen Schönheiten unserer Gegend sollen erschlossen, sollen gesehen werden. Die über 1000 Häuser in Materborn sollen ansprechende Gärten aufweisen. Das alles möchten wir durch diesen Verein erreichen.“

Damit war der Weg für eine erfolgreiche Entwicklung frei. Gleich im ersten Vereinsjahr wurde die Grundlage für einen fest umrissenen Veranstaltungsplan geschaffen, wie folgende Angaben beweisen:

  • 19.6.1963: Fachvortrag „Sommerblumen und Blütenstauden“ – Diplomgartenbauinspektor Gürtler
  • 7.7.1963: 1. Gartenbegehung im Zuge des Vorgarten- und Blumenschmuck-Wettbewerbs
  • 31.8.1963: Studienreise – Tagesfahrt zur Gruga
  • 7.10.1963: Herbstfest mit Prämierung der Preisträger im Vorgarten- und Blumenschmuckwettbewerb

Den Abschluss der Veranstaltungen im ersten Vereinsjahr bildete dann der Fachvortrag am 11.12.1963, 20.00 Uhr im Lokal „Reichswald“, Inh. Queling, des Vors. Zorn mit dem Thema: Bodenpflege und Düngung. In der Chronik über das erste Vereinsjahr ist noch zu erwähnen, dass die Zahl der Mitglieder auf 62 anwuchs.

Auf dem Herbstfest wurde als erste Gartenkönigin Irmgard de Barse gewählt. Erwähnt werden sollen auch noch die ersten Preisträger im Vorgarten- und Blumenschmuckwettbewerb des Gründerjahres, die unter Führung eines Vorstandsmitgliedes von einer neutralen überörtlichen Kommision, bestehend aus den Herren Gürtler, Hau: Ebben, Kellen und Bless, Kellen, ausgewählt worden waren.

  • Frau Barbier, Florastraße
  • Familie Brey, Florastraße
  • Frau Thissen, Schulstraße.

Der Vorstand hatte sich 1963 zu acht Vorstandssitzungen zusammengetroffen. Wie in der Gründungsversammlung vom 6.3.1963 beschlossen, betrug der Jahresbeitrag DM 12,— einschließlich des Bezugs der Monatszeitschrift des Verbandes: „Freude am Garten.“

1964

Zu Beginn des neuen Vereinsjahres wurden die Mitglieder mit Rundschreiben zu einer Bodenuntersuchungsaktion aufgerufen. Am 19.2. fand im Lokal Reichswald (Queling) der nächste Fachvortrag statt mit dem Thema Schädlingsbekämpfung in unseren Gärten (Zorn). Inzwischen hatte im zeitigen Frühjahr auch ein Kurzlehrgang mit Lichtbildern über Obstbaumschnitt stattgefunden. Die erworbenen Kenntnisse wurden im Garten des Mitgliedes W. Gerling, Florastraße, praktisch ausgewertet.

Am 17.3.1964 fand die Jahreshauptversammlung 1964 statt. Herr Zorn gab sein Amt als Vorsitzender zurück. Neuer Vorsitzender wurde Gemeindedirektor Schoonhoven, zweiter Vorsitzender Dr. Müller, Höhenweg. Kurt Hegenbarth schloss sich dem Vorstand als weiterer Beisitzer an.

Die nächste Studienfahrt führte am 7.5.1964 mit 47 Teilnehmern in unser Nachbarland Holland, nach Keukenhof und nach Amsterdam mit einer Grachtenfahrt. Ein weiterer Fachvortrag des inzwischen zum Ehrenmitglied ernannten Herrn Zorn über „Sommerliche Anbautipps“ vervollständigte das Jahresprogramm. Die Landesgartenschau in Wiehl veranlasste den Vorstand, diese per PKW mit ihren Frauen zu besuchen.

Auf dem Herbstfest am 17.10.1964 im Lokale Queling registrierte der Verein den ersten größeren Erfolg: Frau Barbier, Florastraße, wurde 1. Kreissiegerin im Vorgarten-Wettbewerb!

Örtliche Preisträger:

  • Theo Brauer, Höhenweg
  • Wilhelm Otto, Peter-Albers-Allee.

Eine ganze Reihe weiterer vorbildlicher Gärten konnte ausgezeichnet werden. Der jährliche Vorgartenwettbewerb trug also bereits die ersten Früchte. Für einen Kurzlehrgang über das Thema: „Blumenpflege und Selbstanfertigung von Sträußen zum Advent“ hatte der Vorstand den Blumenbindemeister Ebben aus Kellen gewonnen, der unter reger Teilnahme am 25.11.1964 im Lokale Reichswald, Inh. Queling, stattfand.

Neu in das Jahresprogramm aufgenommen wurde zum erstenmal eine vorweihnachtliche Feier für die Kinder der Mitglieder. Sie fand am 6.12.1964 im Saal bei Queling statt. Frau de Barse, Höhenweg, hatte dazu mit Kindern der Mitglieder ein Märchenspiel eingeübt, an dem 23 Kinder beteiligt waren.

Der Nikolaus beschert 80 Kinder. In einem Bericht der R.P. über die Veranstaltung hieß es zu Beginn: „Noch keine zwei Jahre alt ist der Verein der Garten- und Heimatfreunde, und doch ist er schon eine festgefügte Gemeinschaft, die es sich leisten kann, den Kindern der Mitglieder einen Abend zu bieten, der das alte Märchenzauber ausstrahlende Spiel vom Hänsel und Gretel brachte.“

Auf dieser Feier wurde übrigens die verbrannte Hexe amerikanisch versteigert. Der Erlös von DM 140,— wurde dem Gemeindeamt zugunsten des SOS-Kinderdorfes Materborn übergeben. Zum Jahresschluss wurden 76 Mitglieder registriert. Elf Vorstandssitzungen im abgelaufenen Jahr deuten auf den Aufwand hin, der zur Bewältigung der vielen Vereinsarbeit schon damals notwendig war.

1965

Den Auftakt der diesjährigen Veranstaltungen bildete der Fachvortrag vom 5.2. im Lokale Queling: „Balkon- und Blumenschmuck am Niederrhein“, den Herr Zorn anhand von großartigen Dias hielt.

Es folgte die Jahreshauptversammlung am 27.3., die von besonderer Bedeutung war, weil auf dieser die vom Vorstand ausgearbeitete Satzung vorgelegt wurde, die einstimmig angenommen wurde. Sie enthielt vor allem auch die Bestimmungen über die zukünftigen Vorstandswahlen.

Diesmal blieben der 1. und 2. Vorsitzende, Schoonhoven und Dr. Müller, im Amt; gemäß einem Vorschlag aus der Versammlungsrunde wurde auch der gesamte übrige Vorstand wiedergewählt. Ein besonderes Anliegen war für den Verein die enge Verbindung zur örtlichen Presse, die über beide Veranstaltungen ausführlich berichtete. Materborn gehört auch zu den wenigen Vereinen am unteren Niederrhein, deren Berichte auch regelmäßig in der Verbandszeitung: „Freude am Garten“ erschienen.

In einem sehr interessanten Vortrag berichtete Gartenbauinspektor Gürtler am 29.4.1965 über „Neue Gesichtspunkte im Gemüsebau“. Die Studienfahrt führte diesmal unter Führung von Herrn Zorn nach Essen zur Bundesgartenschau 1965.

Das Herbstfest musste in diesem Jahr auf den 30.10. verlegt werden, da der Saal vorher nicht zur Verfügung stand. Im Mittelpunkt stand wiederum die Prämierung der Sieger im Vorgarten- und Blumenschmuckwettbewerb durch den Kreisvorsitzenden Ramrath.

Erste Preise gewannen Ehel. Thyssen, Schulstraße, im Vorgarten und Joh. v. d. Boom, Schlehecke, im Balkon- und Blumenschmuckwettbewerb. Eine große Tombola wechselte mit frohem Tanz und Gesang ab.

Man hatte ja keine Eile, nach Hause zu gehen, da man beim Gemeindeamt um Verlängerung der Polizeistunde bis 3.00 Uhr nachgesucht hatte!

Zur Nikolausfeier hatte Frau de Barse auch diesmal wieder ein Märchenspiel mit Kindern des Vereins einstudiert. Mit Recht kann die Aufführung des Märchens „Rotkäppchen“ nach Gebr. Grimm als ein Höhepunkt des Vereinsjahres bezeichnet werden.

Am Jahresende wurden 90 Mitglieder registriert.

1966

Die Vereinstätigkeit begann im Jahre 1966 mit einem Fachvortrag von Herrn Gartenbauinspektor Zorn über das Thema: „Zimmerpflanzen und Blumenfenster“. Am 15.4. folgte die Jahreshauptversammlung mit der Neuwahl des Vorstandes. Gem.-Dir. Schoonhoven stellte wegen Arbeitsüberlastung sein Amt zur Verfügung, gehörte dem Vorstand jedoch als 2. Vorsitzender weiterhin an, da Dr. Müller ebenfalls nicht mehr kandidierte, sich aber dem Ältestenrat, dem neben Theo Brauer als Obmann noch die Herren Kahl und Werner angehörten, zur Verfügung stellte.

Für das Amt des 1. Vorsitzenden wurde Theo Brauer vorgeschlagen, der das Amt annahm.

Der zweite Kassierer, Lamers, Treppkesweg, hatte schriftlich um Entlassung von seinem Amt gebeten. Nachfolger wurde Willi Fischer.

Die diesjährige große Studienfahrt führte diesmal über Maastricht nach Lüttich und Spa. Auf der Rückfahrt wurden Monschau und Brüggen besucht.

Das Herbstfest fand am 8.10.1966 im Gasthof Reichswald (Inh. Queling) statt unter Mitwirkung des Radfahrvereins Germania. Kreisvorsitzender Ramrath, Pfalzdorf, nahm die Ehrung der Sieger im Vorgarten- und Blumenschmuckwettbewerb vor. In ihrer Ausgabe vom 10.10. berichtete die R.P. ausführlich über das Fest unter namentlicher Aufführung aller Ortssieger.

Bereits am 4.12.1966 folgte die vorweihnachtliche Veranstaltung für die Kinder, zu der 80 Kinder mit ihren Eltern oder Großeltern gekommen waren. Das Märchenspiel: „Schneewittchen und die sieben Zwerge“, wiederum einstudiert von Frau de Barse, wurde begeistert aufgenommen.

Zur Jahreswende wurden 95 Mitglieder registriert.

1966 war aber auch das Jahr der Niederrheinischen Landesgartenschau, die vom 16.–25.9.1966 in Kleve an Schützenhaus stattfand. Die Materborner Garten- und Heimatfreunde hatten sich an einer ganzen Reihe von vorbereitenden Sitzungen und Veranstaltungen, die u. a. auch in Materborn, so am 24.1. und 6.3.1966 bei Schneiders stattfanden, beteiligt.

Die Kreis Klever Vereine hatten die Aufgabe übernommen, gemeinsam die Anlage eines Familiengartens zu einem Fertighaus vorzunehmen, und zwar den Vorgarten. Laut einer im Verein vorliegenden Liste verwendeten Vorstandsmitglieder und sonstige Vereinsangehörige allein für diese Aufgabe 126 ehrenamtliche Stunden.

1967

Bereits am 20.1.1967 fand die Jahreshauptversammlung statt. Es gab keine wesentlichen Veränderungen bei der Wahl des Vorstandes. Gartenbauinspektor Zorn hielt am 24.1.1967 einen Fachvortrag: „Der Rasen, seine Anlage und seine Pflege“.

Über das Thema: Obst und Gemüse in der Ernährung hielt Landwirtschaftsrätin Dr. Müller am 28.4.1967 im Ratskrug (Schneiders) ein weiteres Referat.

Am 4.5.1967 beteiligten sich etwa 50 Mitglieder und Angehörige an der großen Studienfahrt. Ziel war die Stadt Rotterdam. Ein Abstecher zum Haus Dorn, dem Zufluchtsort Kaiser Wilhelm II., vervollständigte das Programm. Auf der Rückfahrt wurde bei Zevenaar nochmals eine Pause eingelegt. Unter Führung von Herrn Zorn fand am 26.8. eine interessante Rundfahrt durch den Kreis statt, die über Schmelenheide nach Kellen zum Haus Schmithausen führte.

Weitere Ziele waren die Pumpstation Kalflak, die Orte Wissel, Grieth, Hönnepel, Niedermörmter, Marienbaum, die Kirche in Louisendorf und das Ramrath-Stadion in Pfalzdorf, sowie prämierte Vorgärten in Goch.

Am 30.9. fand das Herbstfest erstmalig im Saale des Schweizerhauses statt. In Anwesenheit des Kreisvorsitzenden Ramrath wurden die Preisträger im Vorgarten- und Blumenschmuckwettbewerb geehrt. Ortssieger und 2. Kreissieger wurde das Ehepaar Nellessen, Alexanderstraße, sowie das Ehepaar Kolberg, Berliner Straße im Balkon- und Blumenschmuck.

Zur Verschönerung des Festes trug der Werkschor Panier bei. Die zu vergebenden Preise für die Sieger des Vorgarten- und Blumenschmuckwettbewerbs sowie ein von der Gemeinde gestifteter Wanderpreis waren vorher im Schaufenster der Fa. Brock, Materborner Allee, ausgestellt worden.

Der Blumenbindeabend wurde diesmal umständehalber im Feuerwehrheim abgehalten.

Die vorweihnachtliche Feier vom 3.12. im Schweizerhaus mit der Bescherung der Kinder fand ihren Höhepunkt in dem Märchenspiel Dornröschen, das die Kinder der Mitglieder unter der Regie von Ferdy Dönisch aufführten. Das Märchenspiel wurde eine Woche später noch einmal vor den Materborner Schulkindern wiederholt. Der Reinerlös von DM 144,50 wurde dem St.-Martins-Ausschuss zur Verfügung gestellt.

Am Jahresende verzeichnete man genau 100 Mitglieder.

1968

Mit der Jahreshauptversammlung vom 26.1. begann die Vereinsarbeit. Gemeindedirektor Schoonhoven stellte sein Amt als 2. Vorsitzender zur Verfügung, sein Nachfolger wurde Dr. Müller. Das Amt des zweiten Kassierers blieb nach dem Ausscheiden von Willy Fischer unbesetzt. Jean v. Beusekom und Ferdy Dönisch wurden als Beisitzer bestätigt.

Am 18.5. fand die große Studienfahrt 1968 ins Bergische Land statt. Ferner ging es zum Neandertal, zum Schloss Burg, zum Altenberger Dom und zum Besuch der Wasserorgelspiele.

Eine Kreisrundfahrt unter Führung des Herrn Zorn führte am 31.8. nach Hülm, Petrusheim, der Niers- und Kendelniederung über Kranenburg, Wyler, Zollamt Zyfflich zurück nach Kranenburg zum Besuch des Museums im Katharinenstift sowie über Niel, Keeken mit Vossegatt und einem Blick auf die Insel Schenkenschanz, zurück nach Materborn.

Für das Herbstfest am 5.10.1968 im großen Saal des Schweizerhauses hatte man den M.G.V. Materborn unter Edi Look gewonnen. Höhepunkt war die Prämierung der Ortssieger im Vorgarten- und Blumenschmuckwettbewerb und vor allem der drei Kreissieger (von 6 insgesamt)! Ehepaar Nellessen, Ehel. Ashauer sowie Ehepaar Kolberg, letztere im Balkon- und Blumenschmuckwettbewerb als Dritte.

Zur vorweihnachtlichen Feier mit der Bescherung von 100 Kindern durch den Nikolaus hatte Ferdy Dönisch das Märchenspiel Frau Holle einstudiert, das wiederum so großen Eindruck hinterließ, dass es am darauffolgenden Montag für die Materborner Schulkinder wiederholt wurde. Ein Reinerlös von DM 118,90 konnte dem St.-Martinsausschuss zugeführt werden.

Zum Jahresende wurden 103 Mitglieder registriert.

1969

Der Vorstand der Garten- und Heimatfreunde hatte in der Jahreshauptversammlung 1969 eine Änderung bei den Vorstandswahlen: Villu Laidsaar, Kassierer seit der Gründung, stellte sein Amt zur Verfügung. An seiner Stelle wurde Hans Füllgrabe zum 1. Kassierer gewählt.

Die Reihe der beliebten Kreisrundfahrten wurde am 28.6. mit einer Tour ins südliche Kreisgebiet fortgesetzt, u. a. mit dem Besuch des Heimatmuseums in Kevelaer. Von dort aus ging die Fahrt in Richtung Hees ins holländische Grenzgebiet zwischen Maas und Niers, um bei Grunewald wieder deutsches Gebiet zu erreichen.

Nicht lange zu überlegen brauchte der Vorstand für das Ziel der großen Studienfahrt. In Dortmund fand die Bundesgartenschau statt. Sie war in diesem Jahr selbstverständlich einen Besuch wert.

Die Auszeichnung der Sieger im Vorgarten- und Blumenschmuckwettbewerb wurde im Zeichen der Kommunalen Neuordnung zum erstenmal von einem Vertreter der Stadt Kleve, Herrn Bürgermeister v. d. Loo, vorgenommen. Das Ehepaar Nellessen erhielt als Vorgartensieger zum drittenmal den Wanderpreis der Gemeinde Materborn und errang ihn damit endgültig.

Sieger im Blumenschmuckwettbewerb wurde Ehepaar Sweeren.

Der M.G.V. Materborn umrahmte die Veranstaltung mit seinem Chor und brachte Lieder aus der Heimat.

Den Abschluss der Veranstaltungen bildete die vorweihnachtliche Feier für die Kinder. Ferdy Dönisch hatte unter der Assistenz von Villu Laidsaar wiederum ein Märchenspiel einstudiert, das großen Beifall fand: Zwerg Nase, frei nach Wilhelm Hauff. Die Zahl der Mitglieder belief sich am Jahresende auf 106. In einem interessanten Farbdia-Vortrag wies Kreisvorsitzender Zorn auf die vielen Möglichkeiten der Ortsverschönerung hin.

1970

Im Ratskrug, Dorfstraße, wurde das Vereinsjahr mit der Jahreshauptversammlung am 16.3. eröffnet. Herr Zorn berichtete eingangs (nach der Wiederwahl des Vorstandes) über die Arbeit der Kleingärtnervereine in den letzten 30 Jahren. Vorsitzender Brauer hatte mit Gartenfreund Asshauer in mehrjähriger Arbeit eine Dia-Serie „Bilder der Heimat“ erstellt, die erstmals gezeigt wurde. Dr. Müller als 2. Vorsitzender und Speh als 1. Schriftführer wurden wiedergewählt, ebenso Dönisch, Asshauer und Köhler als Beisitzer.

Eine interessante Kreisrundfahrt fand am 30.5. statt. Sie führte zunächst nach Xanten zur Besichtigung des Doms sowie zu den Ausgrabungen aus der Römerzeit „Ulpia Colonia Trajana“. Auf der anschließenden Fahrt zum größten Schöpfwerk am Niederrhein am Kalflak berichtete unser Mitglied Bachmann über die Geschichte des Deichbaues am Niederrhein und schloss den Vortrag mit der Besichtigung des Schöpfwerkes ab.

Die große Studienfahrt führte zur Landesgartenschau nach Grefrath. Gäste aus Reichswalde hatten sich diesmal der Fahrt angeschlossen.

Auf dem Herbstfest am 3.10. im großen Saale des Schweizerhauses konnten diesmal nicht nur viele Vorgärten ausgezeichnet werden, Materborn stellte auch auf Kreisebene den 2. Sieger im Vorgarten- und den 3. Sieger im Blumenschmuckwettbewerb mit Kratzenberg, Stettiner Straße, und Frieda Bienemann, Schulstraße. Während das Ehepaar Nellessen 1. Kreissieger in der Seniorenklasse wurde.

Die vorweihnachtliche Feier wurde verschönt durch ein großartiges Märchenspiel: „Der Froschkönig und der eiserne Heinrich“, bearbeitet von Birgit v. Dyk, Einstudierung Ferdy Dönisch, Bühnenbild Villu Laidsaar, Kostüme Frau Dönisch, Frau Blenkers und Frau Köhler. Gedichtsvorträge der Kinder und Bruno van Dyck (Klavier) mit Tochter Birgit (Blockflöte) vervollständigten das Programm.

Die Mitgliederzahl war in dem abgelaufenen Jahr mit 107 Mitgliedern konstant geblieben.

Das Märchenspiel wurde in der darauffolgenden Woche vor den Schulkindern Materborns wiederholt. Der Reinerlös von DM 80,— wurde Herrn Steimann von der Marienschule für den St.-Martinsausschuss übergeben.

1971

In der Jahreshauptversammlung am 19.4. ergab sich nach der Vorstandswahl folgende Zusammensetzung des Vorstandes:

  • Vors.: Brauer Vors.
  • 2. Vors: Dr. Müller
  • Schrift- und Geschäftsführer: Speh
  • Schriftführer: v. Offeren
  • 1. Kass.: Hans Füllgrabe
  • Beisitzer: v. Beusekom, Asshauer, Dönisch, Köhler und Laidsaar

Der 2. Schriftführer Geurtz hatte sein Amt zur Verfügung gestellt. Kreisvors. Zorn, Ehrenmitglied des Vereins, dankte für die Ehrung durch den Vorstand anlässlich der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes.

Den Abschluss der Hauptversammlung bildete ein großartiger Vortrag, für den Herr Euler, Weiden b. Köln, gewonnen werden war: „Liebeserklärung an eine zauberhafte Welt, mit Dias und Musik.“ Untermalung: Die Natur im Jahreslauf, Herbst, Winter, Garten im Frühling, darunter weltberühmte aus Frankreich und Landschaften in Europa.

Die große Studienfahrt führte im Mai zur Bundesgartenschau nach Köln. Am 28.8. fand wiederum eine Halbtagsfahrt „Ins Blaue“ statt. Als Ziel galt die Burg Linn mit der Besichtigung des Landesmuseums; insbesondere die vorgeschichtlichen Funde auf dem Gräberfeld bei Gellep sowie das vollständig erhaltene fränkische Fürstengrab erwiesen sich als Knüller.

Auf dem Herbstfest am 2.10. wurden über 40 Preisträger im Vorgarten- und Blumenschmuckwettbewerb in Anwesenheit des stellv. Bürgermeisters Liffers geehrt. Ortssieger wurden Ehel. Asshauer (Senioren) und Ehel. Sweeren (Offene Klasse).

Im Kreiswettbewerb konnte Ehepaar Sweeren den 2. Preis erringen. Hauptpreis der Tombola war ein PKW, den ein auswärtiger Gast gewann. Dieser stellte den Gewinn für eine amerikanische Versteigerung zur Verfügung. Der endgültige Erwerber des Wagens, ebenfalls ein Gast des Hauses, legte noch einen beachtlichen Betrag hinzu, sodass eine erhebliche Summe zusammenkam, die dem SOS-Kinderdorf zur Verfügung gestellt wurde.

Die traditionelle vorweihnachtliche Feier fand am 12.12.1971 statt. Unter der bewährten Spielleitung von Ferdy Dönisch wurde das Märchenspiel „Der gestiefelte Kater“ frei nach Gebr. Grimm, bearbeitet von Birgit van Dyck, aufgeführt.

Die Zahl der Mitglieder betrug am Ende dieses wiederum erfolgreichen Vereinsjahres 110.

1972

In der Karnevalszeit, am 12.2., wurde das Jahresprogramm des Vereins um einen „Fröhlichen Abend“ im Ratskrug bereichert. Es wurde wirklich ein fröhlicher Abend mit interessanten Kostümen.

Auf der Jahreshauptversammlung am 6.5.1972 wurde bei unverändertem Vorstand Frau Sweeren als Beisitzerin gewählt.

Die große Studienfahrt am 16.9. führte in diesem Jahr nach Kommern in die Eifel zur Landesgartenschau, wobei auch das bekannte Freilichtmuseum oberhalb des Ausstellungsgeländes besichtigt wurde.

Auf dem Herbstfest am 30.9. im großen Saal des Schweizerhauses, wo es bei über 350 Teilnehmern zu Platzproblemen kam, da eine Reihe auswärtiger Kegelklubs der Einladung des Wirtes, an dem „Heimatabend“ teilzunehmen, gefolgt war, konnten Kreisvorsitzender Zorn,

Bürgermeister Liffers und Vorsitzender Brauer fast 60 Preisträger im Vorgarten- und Blumenschmuck-Wettbewerb auszeichnen. Ehepaar Sweeren (Vorgärten) und Ehepaar Neumann (Blumenschmuck) wurden Ortssieger. Die folkloristische Tanzgruppe Nierswalde umrahmte das Programm.

Zum großen Bedauern aller wurde die Reihe der so beliebten Märchenspiele auf der vorweihnachtlichen Feier für die Kinder in diesem Jahr unterbrochen, da die Bühne im Saal des Schweizerhauses nicht mehr zur Verfügung stand.

Als Ersatz hatte Ferdy Dönisch den Film: „Bim, der Esel“ besorgt. Trotz der vorgerückten Zeit kam der Nikolaus und bescherte wie immer alle anwesenden Kinder. Kleine Talente aus der Kinderschar trugen Weihnachtslieder und Gedichte vor.

Wiederum hatten sich mehrere neue Mitglieder angemeldet, sodass trotz der Abgänge durch Wegzug, Tod u. ä. die Mitgliederzahl auf 112 anwuchs.

1973

10 Jahre Garten- und Heimatfreunde Materborn.

In einer Feierstunde am 17.3. um 15.30 Uhr im Schweizerhaus, zu dem der Verein den Kreisverband für Heimatpflege sowie die Kreisverwaltung Kleve eingeladen hatte, wurde dieser Tag in würdiger Form gedacht, in dem der Landrat die Preisträger im Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ auszeichnete. Der Höhepunkt war der Vortrag unseres Vorstandsmitgliedes Asshauer: „Materborn, Naturgeschichtliches, Geschichtliches, seine Bedeutung als Wohngebiet der Stadt Kleve“, anhand einer großartigen Diaserie.

Auf der Jahreshauptversammlung am 18.3. wurde dieser Vortrag wiederholt, da zur Feierstunde am 17.3. wegen der frühen Tageszeit viele Mitglieder nicht anwesend sein konnten. Der Vorstand blieb in alter Form beisammen. Beisitzer van Beusekom trat aus Altersgründen nach 10-jähriger Tätigkeit zurück und wurde zum Ehrenbeisitzer ernannt. Artz, Schweizerstraße, wurde als 2. Schriftführer, Frau Barbier als Beisitzerin gewählt. Der 2. Schriftführer v. Offern schied aus seinem Amt.

Am 15.9.1973 war das Ziel der großen Studienfahrt unser Vater Rhein. In Königswinter bestiegen wir eines der „weißen Schiffe“, das uns zu dem bekannten Weinort Unkel führte.

Zum Herbstfest am 29.9. hatte der Verein angesichts des 10-jährigen Bestehens besondere Vorbereitungen getroffen. Bereits um 16.30 Uhr gaben die Zyfflicher Musikanten auf dem Gelände des SOS-Kinderdorfes ein Platzkonzert, anschließend spielten sie von 17–18 Uhr nacheinander an der Post, an der Burgstraße und an der Berliner Straße.

Um 20 Uhr begann die Feier im großen Saal des Schweizerhauses, auf der wiederum 60 Preisträger im Vorgarten- und Blumenschmuck ausgezeichnet wurden.

Außerdem stellten die Garten- und Heimatfreunde in diesem Jahr mit Ehepaar Sweeren, Heinestraße, den 1. Sieger im Kreiswettbewerb sowie die beiden ersten Kreissieger in der Seniorenklasse, wobei das Ehepaar Nellessen, Alexanderstraße, nachdem es auf Kreisebene fünfmal hintereinander zum 1. Sieger ausgezeichnet worden war, mit dem Sonder-Ehrenpreis des Kreisverbandes für Heimatpflege bedacht wurde.

Neben Gedichtsvorträgen der Kinder wurden Darbietungen eines Akkordeon-Orchesters der Privat-Musikschule Weinhardt/Trepmann vorgeführt.

113 Mitglieder wurden am Jahresende registriert.

1974

Wiederum trug der Verein in der Karnevalszeit zur Unterhaltung bei: „Karneval in Rio“ war die Losung des vergnügten Abends. In der Jahreshauptversammlung vom 22.3. wurde der gesamte Vorstand unverändert wiedergewählt.

In einer Sonderaktion wurde allen Mitgliedern die Wanderkarte „Reichswald“ kostenlos ausgehändigt. Kreisvorsitzender Zorn sprach dann zum Thema: Flugplatz in Reichswalde. Als Sprecher des Arbeitskreises Flugplatz referierte Herr Schneider ausführlich über das Thema.

Es entstand unter den zahlreichen Anwesenden eine lebhafte Diskussion. Herr Zorn teilte mit, da die Sache im Kreisverbandsvorstand unentschieden sei, er selbst lehne aber die Einrichtung eines Flugplatzes ab. Die Versammlung schloss sich dieser Meinung mit einer Enthaltung an.

Die beliebte Nachmittagsfahrt führte diesmal unter Führung von Forstamtmann Glitz in den Reichswald. Ziele: „Vier Eichen“ und Feuerwachturm Geldenberg. Im „Grünen Jäger“, Asperden/Kessel, wurde ein interessanter Film über die Bedeutung und Aufgaben der Waldjugend vorgeführt.

Die große Studienfahrt führte zur Landesgartenschau in Nümbrecht. Hier wurden auch die Kreissieger aus dem Vorgarten- und Blumenschmuckwettbewerb durch den Landesverband ausgezeichnet.

Auf dem Herbstfest im Schweizerhaus am 5.10.1974 wurden in Anwesenheit des stellv. Bürgermeisters Liffers 65 örtliche Preisträger im Vorgarten- und Blumenschmuck prämiert. Materborn hatte auf Kreisebene den 1. und 3. Sieger bei den Senioren gestellt, sowie im Blumenschmuck den 3. Sieger im Blumen- und Balkonschmuckwettbewerb durch die Hausgemeinschaft Dresdener Str. 9.

Der Abend wurde durch Darbietungen der Singgemeinschaft Hoffmann und der Blaskapelle Zyfflich umrahmt. Eine große Tombola und die Wahl der Gartenkönigin trugen zur fröhlichen Stimmung bei. 115 Mitglieder gehörten dem Verein am Jahresende an.

Auch die Kinder der Mitglieder kamen in diesem Jahr nicht zu kurz: 100 Tüten wurden durch den Nikolaus in einer würdigen Adventsfeier an die Kleinen verteilt. Zahlreiche Musik- und Gedichtvorträge der Kinder sowie Darbietungen der Ballettschule Hüttten trugen zum Gelingen bei.

1975

Am 14.3. fand die Jahreshauptversammlung 1975 statt, auf der der Vorstand nach der Entlastung einstimmig wiedergewählt wurde. Nach dem Abschluss des Wahlvorgangs hielt der Klever Ornithologe Möller einen Vortrag „Lebender Reichswald“. An Hand von Dias unterrichtete er nicht nur über die Vogelwelt, sondern auch über die übrige Tierwelt im Reichswald.

Die große Studienfahrt hatte diesmal das Münsterland, „Die hohe Mark“, zum Ziel. Nach der Besichtigung der Wasserschlösser Gemen und Reken genoss man bei schönem Wetter eine Schifffahrt auf dem Halterner See.

Auf dem diesjährigen Herbstfest erfolgte die Ehrung der Preisträger im Vorgarten-Wettbewerb durch Bürgermeister Liffers, Herrn Schoonhoven als Vertreter der Stadt sowie den Vorsitzenden Brauer.

Die ersten Sieger 1975: Vorgärten-Senioren: Ehel. Nellessen, Offene Klasse: Ehel. Tönnissen, Burgstraße. Balkon- und Blumenschmuck: Senioren Ehel. Neumann, Georgstraße. Offene Klasse: Ehel. Mein, Königsallee. Ein gut besetzter Saal erfreute sich der Vorträge des Kirchenchors St.-Anna.

Ein ausgebuchter Bus startete am 11.10. zur beliebten Nachmittagsfahrt durch die Düffel mit einer Wanderung zum Pannkoekenhaus auf dem Teufelsberg zum Pfannkuchenessen.

Die Adventsfeier für die Kinder schloss wie üblich das Jahresprogramm ab. Hier sei bemerkt, dass eine große Anzahl der Kinder das für diese Feiern vorgesehene Alter überschritten hatte. Auch machte sich erstmalig der sogenannte Pillenknick bemerkbar.

Im Laufe der Jahre mussten wir von manchen alten treuen Mitglied Abschied nehmen. Neuaufnahmen sorgten dafür, dass die Mitgliederzahl per Jahresende trotzdem mit 116 konstant geblieben war.

1976

Die Jahreshauptversammlung vom 19.3. bot diesmal vor dem Wahlakt einen zweistündigen Vortrag von Dr. Gorissen über die Geschichte des Reichswaldes. Vorstandsmitglied Asshauer nahm diesen umfassenden Geschichtsvortrag mit Kassette auf.

Der anschließende Wahlakt ergab Entlastung und Wiederwahl der satzungsgemäß ausscheidenden Vorstandsmitglieder bis auf den 1. Kassierer Füllgrabe, der sein Amt aus Altersgründen zur Verfügung stellte. Dafür wurde der Beisitzer Laidsaar zum Kassierer gewählt, er hatte das Amt von der Gründung an schon mehrere Jahre innegehabt.

Für die durch Laidsaar als Kassierer freigewordene Beisitzerstelle wurde Günter Kohlmann als Beisitzer gewählt.

Die große Studienfahrt führte diesmal ins Hochsauerland zu den Golddörfern Oberkirchen und Westfeld-Ohlenbach unter ortskundiger Führung. Es folgte eine 1½-stündige Fußwanderung rund um den Ort Hornberg. Das Programm wurde vervollständigt durch die Fahrt zum Kahlen Asten und nach Winterberg sowie zu der höchstgelegenen Siedlung in NRW, dem Ort Altastenberg

Zum Herbstfest am 2.10. wirkten erstmalig die Südstadtpfeiffer mit einem stattlichen Orchester und Solo-Darbietungen mit. Der St.-Annakirchenchor schloss sich mit einer Reihe von Liedern an.

Reicher Beifall belohnte die jungen Künstler sowie den Vortrag des Materborner Heimatliedes durch Johann Thyssen. 40 Preisträger im Vorgarten- und Blumenschmuck-Wettbewerb wurden ausgezeichnet. 1. Preise erhielten Ehel. Hölzer, Heinestr. (Vorgarten) und Ehel. Borkenhagen, Am Forsthaus 80 (Blumenschmuck).

Für die vorweihnachtliche Feier hatten Mitglieder des Vorstandes wiederum 70 Tüten für die Kleinen gepackt. Aus der Reihe der Kinder traten zahlreiche kleine Solisten mit der Darbietung von Gedichten und mit Blockflöte auf.

Am Jahresende hatte der Verein 118 Mitglieder.

1977

Zum Jahresauftakt luden die Garten- und Heimatfreunde wiederum zum Karnevals-Abend unter dem Motto „Lasst Blumen sprechen“ in den Ratskrug ein. In der Jahreshauptversammlung vom 4.3. ergab sich nach der Entlastung die Wiederwahl des Vorstandes, wobei Beisitzer Kohlmann zum 2. Schriftführer gewählt wurde.

Nach dem Abschluss der Regularien setzte Dr. Gorissen, Kleve, die Reihe: „Über den Reichswald“ mit einem zweiten Vortrag über „Die Herrensitze und bäuerlichen Ansiedlungen in der Umgebung des Reichswaldes“ fort. Auch diesmal wurden seine Ausführungen mittels Bandaufnahme festgehalten.

Als Gast war Dr. Köhler von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald erschienen. Er zeigte sich erfreut über den Entschluss des Vorstandes, der Schutzgemeinschaft als Mitglied beizutreten und lud zu einem Vortrag im Ratskrug ein zum Thema: „Die Schönheiten der Insel Salmorth“.

Zur großen Studienfahrt wurde mit 60 Teilnehmern bereits um 6.00 Uhr früh gestartet. Das Ziel der Reise war die Stadt Brügge in Belgien, wo im Europa-Hotel eine Flämische Kaffeetafel eingenommen wurde. Gewiss werden sich alle Teilnehmer der so überreich vorbereiteten Festtafel noch heute gern erinnern.

Anschließend folgte eine zweistündige Führung durch die Stadt. Eine Bootsfahrt durch die reizvollen Grachten vervollständigte das Tagesprogramm. Die beliebte Halbtagsfahrt führte diesmal nach Xanten und hier zunächst zum bekannten Regional-Museum. Nach einer einstündigen sachkundigen Führung sowie Besichtigung des Doms wurde auch der Archäologische Park aufgesucht.

Im Mittelpunkt des Herbstfestes am 1.10. stand wieder die Prämierung von 65 Siegern im Vorgarten- und Blumenschmuckwettbewerb. Als erste Preisträger wurden Dr. Kratzenberg, Rostocker Str., bei den Vorgärten und Ehel. Hövelmann, Am Forsthaus im Blumen- und Balkonschmuck verzeichnet.

Die entsprechenden Sieger in der Seniorenklasse waren Ehel. Nellessen, Alexanderstr., und Ehel. Neumann, Georgstr. Das Orchester der Südstadtpfeiffer, der Bläserchor der Waldjugend, der St.-Anna-Kirchenchor und die Kapelle „Apollos“ umrahmten das Fest. Auf der vorweihnachtlichen Feier am 13.12. im Ratskrug gab es wieder reichhaltige Tüten mit Leckereien für die Kleinen durch den Nikolaus.

Darbietungen der Südstadtpfeiffer und das Orchester de Kreismusikschule sowie gemeinsame Advents – und Weihnachtslieder rundeten die Feier ab.

Bis um Jahresende war die Zahl der Mitglieder auf 128 angewachsen.

1978

Auf der Jahreshauptversammlung vom 31.3. konnten die Garten- und Heimatfreunde auf 15 Jahre Vereinsleben zurückblicken. Bürgermeister v. d. Loo hatte es sich nicht nehmen lassen, zu diesem Anlass Grußworte an die Anwesenden zu richten.

Auch Kreisvorsitzender Binn war gekommen, sowie der Leiter des Stadtjugendamtes und frühere Materborner Gemeindedirektor Schoonhoven und Forstamtmann Glitz von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald. Vors. Brauer begrüßte die Ehrengäste, bedauerte die Erkrankung Herrn Zorns mit den Wünschen für eine baldige Genesung.

Der Vorstand wurde nach seiner Entlastung ohne Gegenstimme wiedergewählt. Die Zusammensetzung des Vorstandes soll hier nach 15 Vereinsjahren einmal festgehalten werden:

  • Vorsitzender: Theo Brauer
  • 2. Vorsitzender: Dr. Guido Müller
  • Schriftführer und Geschäftsführer: Willi Speh
  • 2. Schriftführer: Günter Kohlmann
  • Kassierer: Villu Laidsaar
  • Beisitzer: Ferdy Dönisch, Martha Barbier, Margret Sweeren, Reinhard Tönnissen
  • Ehrenbeisitzer: Jean van Beusekom.

Kreisvorsitzender Binn nahm die Auszeichnung einer Reihe von Mitgliedern sowie Vorstandsangehörigen mit der Goldenen bzw. Silbernen Vereinsnadel vor.

Sodann folgte eine zahlreiche Zuhörerschaft den Ausführungen von Dr. Gorissen in einem weiteren heimatkundlichen Vortrag: „Die St.-Anna-Kapelle“.

Die Nachmittagsfahrt führte am 1.7. zur „Hooge Veluwe“ im benachbarten Holland zum Kröller-Müller-Museum und nach einer Kaffeepause noch zu einem Abstecher zum Schloss Hubertus.

Ziel der großen Studienfahrt vom 26.8.1978 waren diesmal das Bergische Land, die Wiehler Dahleinschau, ein Besuch des ersten sonnenbeheizten Schwimmbades und der Eissporthalle und ein Gang durch die Tropfsteinhöhle. Nach dem Mittagessen im Waldgasthof wanderte man zum Schloss Homburg, besichtigte dessen reichhaltiges Museum und nahm in der Holsteinhütte eine Bergische Kaffeetafel ein.

Das Herbstfest fand am 7.10.1978 im Schweizerhaus statt. 50 Preisträger im Vorgarten- und Blumenschmuckwettbewerb wurden ausgezeichnet. Als Sieger wurden bei den Vorgärten die Senioren Eheleute Nellessen, Alexanderstr., und Ehel. Mermet, Kirchweg, registriert.

In der offenen Klasse Frau Wagner, Burgstraße, im Balkonschmuck Frau Kools, Kapellenstraße. Erwähnt sei noch, dass das Ehepaar Nellessen wiederum Seniorensieger im Vorgartenwettbewerb des Gesamtkreises geworden war. Die Sing- und Spielschar Nütterden fand mit ihren Darbietungen viel Beifall.

Zur weihnachtlichen Adventsfeier fanden sich 43 Kinder mit ihren Eltern und Großeltern ein.
Zum Jahresende konnte ein weiteres Ansteigen der Mitgliederzahl auf 141 verzeichnet werden.

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