Silberjubiläum der Heimat- und Gartenfreunde Materborn e. V.
Chronik über 25 Jahre Vereinsleben
Teil 2
1979
In der Jahreshauptversammlung am 16.3. im Ratskrug wählten die versammelten Mitglieder den Vorstand nach der Entlastung einstimmig wieder. Nach dem Wahlgang folgte wiederum ein heimatkundlicher Vortrag. Der Vereinsvorstand hatte Pastor Siebers, bekannt durch seine Predigten in niederrheinischem Platt, für einen Vortrag über „Küche und Hof am Niederrhein vor 100 Jahren“ in plattdeutscher Sprache gewonnen.
Mit 54 Teilnehmern startete man am 14.6. zur großen Studienfahrt. Ziel war zunächst das Germanische Museum in Köln, bevor die Fahrt zur Bundesgartenschau Bonn fortgesetzt wurde.
Am 15.9. entsprach der Vorstand dem Wunsch vieler Mitglieder wieder eine größere Wanderung zu unternehmen, indem man mit einer stattlichen Gruppe am frühen Nachmittag zunächst per Bus zum Kartenspielerweg startete. Von dort ging es zunächst zur Feldschmiede, weiter nach dem holländischen Plasmolen. Der Rückweg führte über Grafwegen und dem „Deutschen Eck“.
Die beliebte Nachmittagsfahrt führte zur anderen Rheinseite. Im Ort Haffen nahm man zunächst die ehrwürdige Wehrkirche in Augenschein. Dann das wenige Kilometer entfernt liegende Schloss Bellinghoven, bereits im 15. Jahrhundert Opfer einer Überschwemmungskatastrophe, ursprünglich ein mittelalterliches Herrenhaus. Heute ist es ein Heim für schwer erziehbare Jugendliche. Auf der Heimfahrt machte der Bus einen Abstecher nach Appeldorn, um die Fatima-Kapelle kurz aufzusuchen.
Aus technischen Gründen konnte das Herbstfest erst am 24.11. gefeiert werden. Als Senioren im Vorgarten-Wettbewerb siegten Eheleute Franz und Günter Wagner, Burgstraße; in der offenen Klasse Ehel. Pastors, Alexanderstraße; Sieger im Blumenschmuck wurden bei den Senioren Ehel. Barbier, Florastraße; in der offenen Klasse Ehel. Geurtz, Höhenweg. Erfreulicherweise errangen die Eheleute Wagner, Burgstraße und Eheleute Tönnissen, Burgstraße, auf Kreisebene außerdem den 1. und dritten Preis, Frau Barbier, Florastraße, den 2. Preis im Blumenschmuck.
„Alle Jahre wieder“ … mit diesem gemeinsamen Lied wurde die Nikolausfeier am 9.12.1979 im Ratskrug gefeiert. Nikolaus in Begleitung von Knecht Ruprecht sprach viel Lob und wenig Tadel aus.
138 Mitglieder verzeichnete man zu Jahresende.
1980
Das Vereinsjahr begann mit einem Fachvortrag im Ratskrug zum Thema: „Wie bringe ich meine Kakteen zum Blühen?“, durch unser Mitglied Peter Wynands. Auf der Jahreshauptversammlung im Ratskrug am 14.3. konnte der Vorsitzende den stellv. Vorsitzenden des Kreisverbandes, Hans Derksen, sowie den Vorsitzenden des Elteneer Vereins, Herr Stroers, begrüßen.
Die Wahl ergab eine Änderung im Vorstand. Der Geschäfts- und 1. Schriftführer Willi Speh legte sein Amt aus Altersgründen nach 17-jähriger Vereinstätigkeit nieder. Sein Nachfolger wurde Günter Kohlmann, bisher 2. Schriftführer. Speh erklärte sich bereit, dem Vorstand weiterhin als beratender Beisitzer anzugehören.
Das Amt des 2. Schriftführers wurde Walter Ockers übertragen. Alle übrigen satzungsgemäß ausgeschiedenen Vorstandsmitglieder wurden ohne Gegenstimmen wiedergewählt. Der anschließende heimatkundliche Vortrag: „Schlafgewohnheiten am Niederrhein vor hundert Jahren“, durch Pastor Siebers in plattdeutscher Sprache gehalten, war für die zahlreichen Anwesenden ein Erlebnis, zumal er durch einen Auftritt unseres Mitgliedes Käthe Huth bereichert wurde, die mit Omas Schlafmütze und Nachtgewand sowie brennender Kerze auf der Bildfläche erschien.
Der Höhepunkt des Herbstfestes am 11.10. war wiederum die Auszeichnung von 40 Preisträgern im Vorgarten- und Blumenschmuckwettbewerb. Zu den Seniorensiegern gehörten wiederum bei den Vorgärten Frau Wagner, Burgstraße, und im Blumenschmuck die Hausgemeinschaft, Kapellenstraße 12. In der offenen Klasse siegten bei den Vorgärten Ehel. v. Bebber, Kapellenstraße, und im Blumenschmuck Ehel. Günter Wagner, Dorfstraße. Etwa 300 Preise wechselten in der großen Tombola ihren Besitzer. Bei Musik und Tanz blieb man noch lange in gemütlicher Runde beisammen.
Wenn auch nur 32 Kinder zur vorweihnachtlichen Feier angemeldet worden waren, wurde die Feier doch mit vollem Programm nach dem Motto: „Kinder spielen für Kinder“ durchgeführt. „Groß und Klein“ sangen gemeinsam Weihnachts- und Adventslieder. Natürlich fehlten auch der Nikolaus und Knecht Ruprecht nicht.
Per Jahresende 1980 gehörten unserer Vereinigung 140 Mitglieder an.
1981
Auf der Jahreshauptversammlung vom 27.3. ergaben sich nach der Entlastung des Vorstandes einige Änderungen. Der 1. Kassierer Villu Laidsaar legte sein Amt wegen anderweitiger Überlastung nieder. Zum Nachfolger wurde der bisherige Beisitzer Reinhard Tönnissen gewählt. In den Vorstand als Beisitzer gewählt wurde Helmut Mermet. Der stellv. Kreisverbandsvorsitzende Hans Derksen hielt anschließend einen Dia-Vortrag „Der Baum und seine Sozialwirkung“.
Am 9.5.1981 fand die im Vorjahr bereits geplante große Studienfahrt mit 55 Teilnehmern statt. Sie führte zunächst in die Kaiserstadt Aachen mit einer großen Stadtrundfahrt, der eine Besichtigung des Domes folgte. Nach einer Pause führte uns der Bus durch die reizvolle Eifel und das Hohe Venn nach Monschau. Es folgte ein Abstecher nach Ort und Burg Nideggen, bevor man zur Heimfahrt rüstete. Bei Burg Brüggen fand ein gemeinsames Abendessen statt.
Die beliebte Wanderung führte in diesem Jahr entlang der Niers nach Kessel. Der 27.9.1981 bleibt als autofreier Sonntag unvergessen. Die Heimatvereine der Klever Ortschaften benutzten ihn zu einer Radsternfahrt, an der eine Gruppe unseres Vereins teilnahm. Ziel war der Schifferort Griethausen.
Auf dem Herbstfest am 24.10. wurde wie üblich der Vorgarten- und Blumenschmuckwettbewerb abgeschlossen. 50 Preisträger wurden unter Anwesenheit des Ehrenvorsitzenden des Kreisverbandes Walter Zorn, des 2. Kreisverbandsvorsitzenden Hans Derksen, des Kreisverbandsgeschäftsführers Peter Wynands und des stellv. Bürgermeisters Franz Liffers ausgezeichnet.
1. Preisträger:
Auf Kreisebene errangen die Eheleute Nellessen, Alexanderstraße, wiederum den 2. Preis. Für seine vorbildliche Tätigkeit als langjähriger Kassierer des Vereins wurde Villu Laidsaar durch den Vorsitzenden geehrt und mit einer Sammlung schöner Schallplatten bedacht. . Eine große Tombola sowie Musik und Tanz sorgten dafür, dass man noch lange in fröhlicher Runde beisammen blieb.
Mit gemischten Gefühlen hatte der Vorstand die diesjährige Nikolausfeier zum 13.12.1981 vorbereitet. Nach 18-jähriger Tätigkeit waren naturgemäß die meisten bisher beschenkten Kinder der Kindheit entwachsen und erwachsene Menschen geworden. Es war nicht zu übersehen, dass die meisten der etwa 30 gemeldeten Kinder Enkel der Mitglieder waren, die sich inzwischen also dem Ehrentitel „Oma und Opa“ zulegen konnten. Die Frage nach dem Vereinsnachwuchs wurde akut! Die Vereinsführung entsprach dieser Notwendigkeit, indem sie ihre Mitglieder schriftlich und mündlich aufforderte, ihre Söhne und Töchter zum Beitritt in unseren Verein aufzufordern.
Die vorweihnachtliche Feier erfreute sich ungeachtet dessen weiterhin einer großen Beliebtheit. Dies zeigte sich auch in diesem Jahr, als der Saal des Vereinshauses die Besucher kaum fassen konnte; für den Verein eine Verpflichtung, diese Feier auch weiterhin als einen wichtigen Bestandteil des Veranstaltungskalenders zu betrachten.
Leider fehlte auch der Mann, der diesen Feiern jahrzehntelang den würdigen Rahmen gegeben hatte. Ferdy Dönisch war im Herbst seiner schweren Krankheit erlegen. Den Kindern zuliebe lief die Feierstunde in der gewohnten Weise ab. Zugänge an Mitgliedern und Abgänge durch Wegzug und Tod hielten sich in diesem Jahr in etwa die Waage.
1982
Die Jahreshauptversammlung 1982 fand am 26.3. im Ratskrug statt. Dazu waren ebenfalls der Ehrenvorsitzende des Kreisverbandes Walter Zorn sowie Kreisgeschäftsführer Wynands gekommen. Der tätige Vorstand wurde wiedergewählt. Neu in den Vorstand gewählt wurde als Beisitzer Theo Kroymann. In der Aussprache war das Thema in der Hauptsache die Verbandszeitschrift „Freude am Garten“, nachdem Kassierer Tönnissen in einer Abrechnung dargelegt hatte, dass die Kosten der Zeitschrift von den Beitragseinnahmen nichts übrig ließen. Nach längerer Diskussion wurde beschlossen, die Zeitschrift zunächst noch ein Jahr weiterzubeziehen.
Vorsitzender Brauer hielt einen Dia-Vortrag über die Erhaltung der Niederrheinischen Bausubstanz, der viel Interesse fand.
Die große Studienfahrt führte in die Eifel. Ziele waren zunächst der Laacher See und das Kloster Maria Laach, dann die Hohe Acht, der höchste Berg der Eifel.
Auf der Weiterfahrt in Richtung Neuenahr hatten wir das Glück, einen reizvollen gut geeigneten Platz für unser vorgesehenes Picknick im Freien zu finden. Von Neuenahr aus wanderten wir an der Ahr entlang nach Ahrweiler.
Auch im diesjährigen Programm fehlte die beliebte Herbstwanderung nicht. 33 Wanderlustige trafen sich am Bus, der zunächst zum Gut Heidhausen fuhr. Von dort aus wanderte man durch den Kalbecker Busch und traf zunächst auf die neu errichtete Gedenkstätte der ehemaligen Eisenbahnlinie Boxtel–Wesel. Früher von großer Bedeutung als Schiene der internationalen Bahnverbindung Vlissingen–Petersburg.
Das Herbstfest fand am 25.9. im Ratskrug statt. Als Ehrengäste wurden der stellvertretende Bürgermeister W. Breuer sowie Kreisgeschäftsführer Peter Wynands begrüßt. Bei der Ehrung der Sieger im Vorgarten- und Blumenschmuckwettbewerb konnten sich bei den Vorgärten Senioren die Eheleute A. v. Bebber den ersten Preis sichern. Im offenen Wettbewerb siegten bei den Vorgärten Eheleute Nellessen, im Blumenschmuck Ehel. Karl Ketelaar. Erfreulich war, dass die Materborner auch auf Kreisebene erfolgreich waren: Ehepaar Nellessen wurde zweiter Sieger bei den Vorgärten, während die Eheleute Ketelaar und Mermet im Blumenschmuck unter den ersten Preisträgern zu finden waren.
Das Vereinsjahr fand seinen Abschluss mit der vorweihnachtlichen Feier am 12.12. im Ratskrug. Die Liste der angemeldeten Kinder war nicht so umfangreich wie gewohnt (24 Kinder). Dieses tat der Feier im vollbesetzten Saal keinen Abbruch. Der Nikolaus hatte sogar ein eigenes Lied für die Kinder gedichtet, und diese sparten nicht mit Liedern und Gedichtsvorträgen.
Die Zahl der Mitglieder war auch in diesem Jahr mit 140 konstant geblieben.
1983
20 Jahre Garten- und Heimatfreunde, dieses kleine Jubiläum prägte die Jahreshauptversammlung vom 4.3. in der Vorsitzender Brauer den Kreisverbandsvorsitzenden Binn sowie die Ehrenmitglieder Walter Zorn und Willi Speh besonders begrüßte. Geschäftsführer Kohlmann verlas einen vom Mitglied Speh verfassten Bericht über die Gründungsgeschichte des Vereins. Kreisvorsitzender Binn regte an, im 20. Gründungsjahr einen Baum zu pflanzen und schenkte im Namen des Kreisverbandes der Verein eine Roßkastanie.
Der Wahlakt ergab Entlastung und Wiederwahl der ausgeschiedenen Vorstandsmitglieder. Die Versammlung beschloss, die Zeitschrift: „Freude am Garten“ künftig nicht mehr zu beziehen, da die Kosten zu hoch sind. Als Ersatz erhielten alle Mitglieder jährlich kostenlos den Kalender von Gärtner Pötschke.
Zum Abschluss des Abends zeigte Heinz Klinkhammer Dias zum Thema: „Die Heimat- und Gartenfreunde unterwegs“. Die geplante Baumpflanzung fand am 3.4.1983 statt. Unter Mitwirkung des stellv. Bürgermeisters Liffers wurden an der Dorfstraße zwei Roßkastanien, Geschenke des Kreisverbandes und der Stadt Kleve, gepflanzt.
Bereits am 30. 4. um 7.00 Uhr starteten die Garten- und Heimatfreunde zur ersten großen Studienfahrt mit 2 Bussen ins Münsterland. Nach dem Besuch des Ortes Nottuln und einem kurzen Rundgang um den idyllischen Ortskern erreichte man die Stadt Münster. Wir lernten den Prinzipalmarkt, verschiedene der 12 Pfarrkirchen Münsters sowie den Dom kennen und genossen das berühmte Glockenspiel der über 500 Jahre alten Uhr im Paulsdom sowie das Rathaus mit dem Friedenssaal.
Der zweite Tagesprogrammteil begann mit einer Wanderung entlang des Aasees zum Freilichtmuseum, wo ein Vortrag im Mühlenhaus aus dem Jahre 1619 über die Lebensweise vor mehreren hundert Jahren die Besichtigung abschloss. Ein weiterer Höhepunkt bildete der Abstecher nach Nordkirchen zum schönsten aller westfälischer Wasserschlösser.
Die zweite große Studienfahrt des Jahres folgte am 3. 9. zur Kölner Bucht und Voreifel. Unterwegs wurde das Keramion in Frechen besichtigt. Nächstes Ziel war das Freilichtmuseum in Mechernich, das in diesem Jahr sein 25-jähriges Bestehen feierte. Dort gab es ein kräftiges Picknick. Die Fahrt ging dann weiter nach Bad Münstereifel. Auf der Heimfahrt war es wiederum die Aufgabe, anhand eines Quiz festzustellen, was alle von den vielen Geschehenen und Erlebten behalten hatten.
Auf dem Herbstfest am 24. 9. 1983 konnte Vorsitzender Brauer als Ehrengäste begrüßen:
Preisträger im Vorgarten- und Blumenschmuckwettbewerb:
Senioren-Sieger:
Mitwirkende am Programm:
Erwähnung finden soll noch die am 16. 10. stattgefundene Herbst-Wanderung über Rindern nach Schenkenschanze und durch die Rheinwiesen nach Spyck. Von Spyck aus brachte der Bus zur Lehr- und Versuchsanstalt Reesisch, die den Abschluss des Tages wurde.
Zur Nikolausfeier am 6. 12. wurden 36 Kinder vom Nikolaus beschert, viele Eltern und Großeltern füllten den Saal bis auf den letzten Platz.
Die Mitgliederzahl zum Jahresende: 140.
Die Wahl der Gartenkönigin in diesem kleinen Jubiläumsjahr war ein besonderer Knüller: Aus den Reihe der seit dem Bestehen des Vereins gewählten Gartenköniginnen, deren vollständige Auflistung an anderer Stelle dieser Vereinschronik erfolgt, wurde, soweit ihre Anwesenheit noch möglich war, durch das Los die Jubiläumsgartenkönigin ermittelt.
Es traf Rosemarie Uebing, Garten-Königin des Jahres 1973. Übrigens hatten die Garten- und Heimatfreunde ein großes Transparent über die Materborner Allee (am Schweizerhaus) gespannt, womit eine Woche lang auf unser 20-jähriges Bestehen hingewiesen wurde.